Vor zehn Jahren schlossen sich die Fußballvereine aus Hombressen und Udenhausen zu einer Spielgemeinschaft zusammen - eine Bilanz.
Hombressen/Udenhausen. Vor zehn Jahren wurde die SG Hombressen/Udenhausen ins Leben gegründet. Die damaligen Fußball-Bezirksligisten (heute Kreisoberliga) TSV Hombressen und TSV Udenhausen schlossen sich zu einer Spielgemeinschaft zusammen. Sie sorgte für Furore. Heute sagen die Verantwortlichen: Es ist eine Erfolgsgeschichte.
Schwere Geburt
Eine Liebesheirat war es nicht. Beide Klubs beäugten sich im Vorfeld oft eifersüchtig. Über eine SG wurde jahrelang gesprochen. Verwirklicht wurde sie erst, als beide in der gleichen Klasse spielten und beide vor allem einen Kampf austrugen: Den um einen genügend großen Spielerkader.
Zwei Lahme
Mit Gründung der SG war die Not an Spielern behoben. Und auch sportlich lief es zunächst ganz gut. „Wir wurden Dritter“, erinnert sich der stellvertretende SG-Vorsitzende Maik Carrier. Doch dann ging es bergab. „Zwei Lahme ergeben noch keinen Gehenden“, fasst SG-Vorsitzender Frank Rehbein die Erfahrung zusammen.
Wechselfieber
Tatsächlich legte die SG ein Wechselfieber der Klassen an den Tag, das im Fußballkreis eimmalig ist. Ein Leben im Fahrstuhl von einer Liga in die andere sozusagen. Sieben Mal in Folge stieg man auf oder ab. Bezirksliga - A-Liga - B-Liga - A-Liga - Kreisoberliga - A-Liga - Kreisoberliga - (und in der neuen Saison) Gruppenliga.
Jugendarbeit
Der Erfolg, der sich derzeit einstellt, kommt nicht von ungefähr. Die SG setzte in den vergangenen Jahren konsequent auf den eigenen Nachwuchs. Vor zehn Jahren gab es keine eigene A- oder B-Jugend. Erst mit Jugendleiter Rehbein, jetzt mit dem ruhigen, umsichtigen und stets engagierten Martin Thulke hat man das Fundament gestärkt. Neun Jugendmannschaften gibt es (die B- und C spielt in einer Spielgemeinschaft), die A-Junioren sind als Gruppenligist das Aushängeschild.
Eigengewächse
Und die A-Jugend ist Personallieferant. Der 94er Jahrgang war der erste, der die SG-Erste richtig spürbar verstärkte, als er ins Seniorenalter kam. Auch heute prägen die Eigengewächse das Gesicht der Mannschaft. „Ein Einheimischer ist mir wichtiger als ein Auswärtiger“, sagt Rehbein ganz offen. Dass mit Dominik Lohne in der vergangenen Saison ein Hessenliga-Spieler von Vellmar zur SG kam, war natürlich Glück. Aber als Auswärtiger wird er bei der SG nicht betrachtet. Auch zu seinen Vellmarer Zeiten war der Vollblutstürmer oft auf dem Sportplatz in Udenhausen oder Hombressen - als Zuschauer, oder aber auch in der Würstchen-Bude. „Fast alle unsere Spieler kommen aus den beiden Orten“, sagt Carrier. Und auch der Trainer, Tobi Krohne, ist Udenhäuser, kennt seine Jungs oft von Kindesbeinen an - und setzt sie optimal ein.
Die Fans
„Wir sind zwei Fußball verrückte Dörfer“, sagt Carrier. Deshalb funktioniere die Zusammenarbeit auch gut. Selbst bei Auswärtsspielen wären oft mehr SG-Fans auf dem Sportplatz als Einheimische. Und auch zum Jubiläumsturnier am Freitag und Samstag kamen mehrere 100 Zuschauer.
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